My old Lady – eine kuriose Erbschaft
- Erscheinungsjahr: 2014
- Spielzeit: 107
- Altersfreigabe: FSK 12
- Genre: Komödie, Drama, Liebesfilm
- IMDB: 6.4 / 10 (10236)
- Metascore: 52 / 100
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Top-Themen: Handlung, Trailer, Interviews & Making-Of
Handlung und Hintergrund zu My Old Lady
Mathias Gold lebt allein in New York und leidet unter seinen finanziellen Problemen. Doch der Zufall scheint ihn davon befreien zu wollen. Als sein Vater stirbt, wird der Amerikaner im Handumdrehen zum Wohnungsbesitzer in Paris. Er hatte seit Längerem nichts mehr mit seinem Vater zu tun haben wollen und plant nun umgehend den Verkauf des Apartments. Schließlich kann er das Geld in seiner Situation gut gebrauchen. Er reist nach Paris, um alles für den Verkauf vorzubereiten. Doch das Appartement steht wider Erwarten nicht leer. Eine alte Dame namens Mathilde lebt hier zusammen mit ihrer Tochter. Die 92-Jährige besitzt das lebenslange Wohnrecht in diesem Haus und ist nicht gezwungen, in eine andere Unterkunft zu ziehen. So sieht es das französische Gesetz vor. Allerdings ist das nur die Spitze des Eisbergs. Mathias erfährt, dass er Mathilde eine Leibrente von monatlich 2400 Euro bezahlen muss.
Verblüfft stellt er fest, dass es scheinbar doch schwierigere Verständnisprobleme mit dem französischen Anwalt gab, der den Nachlass seines Vaters verwaltet hatte. Immerhin ist Mathias der Landessprache nicht mächtig. Ohne eigenes Geld oder Hotel erlaubt ihm Mathilde schließlich, vorerst in der Wohnung übernachten zu können. Dennoch sucht er weiter nach Wegen, um seine Geldprobleme zu lösen. Als er erfährt, dass Mathilde die ehemalige Geliebte seines Vaters war, will er sogar die Möbel der alten Frau verkaufen. Doch es gibt noch mehr Geheimnisse und die Situation spitzt sich zu einem wahren Familiendrama zu. Schließlich verliebt sich Mathias in die Tochter der alten Dame.
Der Film „My Old Lady“ ist eine britisch-französisch-amerikanische Produktion zwischen drei Filmstudios, darunter BBC Films. Als Produzentin fungiert Rachael Horovitz, die bereits aus Moneyball bekannt ist. Auch Gary Foster nahm an der Produktion teil, der bei „Schlaflos in Seattle“ mitgewirkt hatte. Begonnen wurde mit dem Dreh in einer Location in Paris im September 2013.
Besetzung
Rolle | Schauspieler |
---|---|
Mathias Jim Gold | Kevin Kline |
Chloé Girard | Kristin Scott Thomas |
Mathilde Girard | Maggie Smith |
Francois Roy | Stéphane Freiss |
Monsieur Lefebvre | Dominique Pinon |
Philippe | Stéphane De Groodt |
Trailer
Begib dich in die Stadt der Liebe und wirf einen ersten Blick in den Trailer des Films. Schnell lernst du die alte Dame näher kennen und merkst, in welchem Dilemma die Hauptfigur Mathias wirklich steckt:
Kritik und Zuschauermeinungen
Kritiker und auch Zuschauer sind bei diesem Film geteilter Meinung. Zunächst einmal fällt auf, dass es sich um eine sehr ruhige Inszenierung handelt mit relativ betagten Schauspielern. Doch die anfangs recht klein wirkenden Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und führen lange und interessante Dialoge miteinander. Eine etwas kuriose Herangehensweise sind die fehlenden Rückblenden. So scheint der Hauptdarsteller doch eine recht tragische Vergangenheit mit seinem Vater erlebt zu haben und auch die alte Dame hatte mehr als nur eine Geschäftsbeziehung mit ihm. Dennoch werden die Hintergründe nie in Rückblenden erzählt, sondern gehen nur in einzelnen Fragmenten aus den Dialogen hervor. Für manche Zuschauer ist es daher schwieriger gewesen, der tieferen Geschichte zu folgen. Doch das muss nicht unbedingt sein. Selbst Fans eines kleinen und ruhigen Dramas kommen bei diesem Film auf ihre Kosten. Die SÜDDEUTSCHE spricht in guten Tönen vom späten Kinodebüt des Dramatikers Israel Horovitz. Dennoch scheinen manche Handlungen etwas unrealistisch, wie beispielsweise der Alkoholkonsum des Hauptdarstellers. Die WELT schreibt der Tragikomödie ein besonderes Flair zu und geht darauf ein, dass die doch recht betagten Schauspieler eine gute Arbeit geleistet haben.
Den Zuschauern gefällt vor allem die nette Darstellung der Schauspieler. Alle drei Charaktere wirken authentisch, doch nur einer Person wünscht man letztlich das Happy End. Während der Beginn des Films noch an Fahrt aufnimmt, wird er zum Ende hin von vielen Zuschauern als recht langweilig beschrieben. Es ist stark zu merken, dass das Stück anfänglich fürs Theater geschrieben worden ist und nicht für die Leinwand. Dennoch holen die Schauspieler einiges aus dem Film heraus, wenn es der Plot nicht hergibt. Stets wird versucht, etwas dramaturgisch zuzuspitzen, gelingt jedoch nur an wenigen Punkten. Als schlecht wird das Drama nicht beschrieben, dennoch ist es eher etwas für Zuschauer der seichten Unterhaltung. Wer die angespielten Klischees und die wunderschönen Paris-Bilder mag, wird auch gut mit dem ruhigen Grundton des Films umgehen können.
Auszeichnungen
Berühmte Auszeichnungen hat der Film nicht bekommen. Die Film- und Medienbewertung in Deutschland hat ihn jedoch das Prädikat „besonders wertvoll“ verliehen. Beschrieben wird der Titel hier als „bittersüßes und anmutig inszeniertes Filmvergnügen“. Hier findest du die komplette Jury-Begründung zu My Old Lady.
Interviews mit dem Hauptdarsteller und Regisseur Israel Horovitz
In diesem Featurette erklärt Kevin Kline mehr über die Handlung des Films und über seine Figur. Außerdem geht er auf das Konzept ein, dass die alte Dame für das Appartement sogar noch bis zu ihrem Tod bezahlt werden muss.
Willst du mehr über die Entstehungsgeschichte des Films erfahren? Hier bekommst du ein Interview mit dem Hauptdarsteller Kevin Kline und dem Regisseur und Drehbuchautor Israel Horovitz zu sehen. Sie erklären, wie sie sich kennengelernt und für den Film zusammengefunden haben.
Israel spricht in diesem Interview nochmals über die Entwicklung des gesamten Films und wie sich die Idee genau zusammengefügt hat. Außerdem stellt er so manche Handlungen der Charaktere genauer vor und gibt einen tieferen Einblick in den Film.
Trivia / Sonstiges
- Der Film wurde mit einem Budget von 5 Millionen US Dollar gedreht.
- Maggie Smith und Kristin Scott Thomas spielen in diesem Stück zum zweiten Mal Mutter und Tochter gemeinsam. Ihr erster Auftritt war im Film „Keeping Mum“.
- Israel Horovitz hat mit 75 Jahren sein erstes Regie-Debüt auf die Leinwand gebracht mit diesem Film.
- Im Film muss Kevin Kline so spielen, als würde er die französische Sprache nicht beherrschen. Im echten Leben spricht der Schauspieler fließend Französisch.
- Auch Kevin Kline und Kristin Scott Thomas haben bereits im Film „Das Haus am Meer“ zusammen vor der Kamera gestanden.
- Zu Beginn sollte Jane Birkin die Rolle der Chloé Girard übernehmen. Allerdings gab es Konflikte im Zeitplan, weswegen sie dann durch Kristin Scott Thomas ersetzt worden ist.
Fazit
My Old Lady ist ein recht ruhiger Film, der ursprünglich für das Theater geschrieben wurde. Dennoch überzeugt er mit der schauspielerischen Leistung der drei Hauptdarsteller, die sich in ihren Dialogen stets skurril die Bälle zuwerfen. Die Art der Erzählung scheint für manche Zuschauer etwas langweilig und ohne Rückblenden auch schwieriger zu verstehen, doch genau hier liegt der Charme des Films. Er ist eine kleine Liebeserklärung an die Stadt Paris und bringt so manche französischen Gesetze hervor, die man längst vergessen geglaubt hat. Wer also eher auf eine sanfte Unterhaltung mit vielen Dialogen und recht erfahrenen und betagten Schauspielern steht, darf das Debüt von Israel Horovitz nicht verpassen.
Weiterführende Links
- Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/My_Old_Lady_(film)
- IMDb: http://www.imdb.com/title/tt2908856/
- Rottentomatoes Kritik: https://www.rottentomatoes.com/m/my_old_lady/