The Look of Love – der Porno-Baron von England
- Erscheinungsjahr: 2013
- Spielzeit: 101
- Altersfreigabe: FSK 16
- Genre: Biografie, Komödie, Drama
- IMDB: / 10 (7363)
- Metascore: 57 / 100
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Top-Themen: Handlung, Trailer, Interviews & Making-Of
Handlung und Hintergrund zu The Look of Love
The Look of Love behandelt biografisch das Laben von Paul Raymond. Er führt in den 70er Jahren den ersten englischen Stripclub und fährt damit seine erste Million ein. Weitere Millionen sollen folgen und ihn zum reichsten Mann Englands machen. Bald funktionieren Porno und Erotik nicht mehr ohne ihn und er wird zum heimlichen Shootingstar der Szene. Frei nach dem Motto Sex sells präsentiert er in seinen Nachtclub ansprechende Damen, denen kein Mann widerstehen kann. Kaum vorstellbar: aber er führt parallel dazu ein ganz normales Familienleben. Seine Frau Jean unterstützt ihn stets in seinen Vorhaben und kümmert sich um die beiden Kinder. Trotz mehrfacher Seitensprünge bleibt sie an seiner Seite. Bald besitzt Raymond ganze Straßenzüge im Londoner Bezirk Soho und sein Erotik-Imperium wächst weiter. Zum Beispiel mit dem Erotikmagazin „Mens Only“ für das er Nacktschwimmerin Fiona Richmond entdeckt. Sie wird schnell zu seiner neuen Muse, für die Paul seine Familie einfach verlässt. Sein Reichtum wächst unterdessen stets weiter, bis Tochter Debbie sich in einer tiefen Drogensucht verliert und ihren Vater auf den Boden der Tatsachen zurückholt.
Die Premiere des Films fand am 19. Januar 2013 auf dem Sundance Film Festival statt. In Deutschland folgte die Premiere einen Monat später auf den Internationalen Filmfestspielen in Berlin. Steve Coogan ist nicht nur eine charismatische Hauptfigur. Es wirkt fast, als wäre ihm die Rolle auf den Leib geschneidert und erinnert an die von ihm erfundene Figur Alan Partridge. Auch auf dem Glasgow Filmfestival wurde der Streifen vor der eigentlichen Premiere in London gezeigt.
Besetzung
Rolle | Schauspieler |
---|---|
Paul Raymond | Steve Coogan |
Jean Raymond | Anna Friel |
Debbie Raymond | Imogen Poots |
Fiona Richmond / Amber | Tamsin Egerton |
Anwalt | Stephen Fry |
Vikar Edwyn Young | David Walliams |
Jonathan Hodge | Simon Bird |
Trailer
Ein Leben im Rotlicht-Milieu: ständig hübsche Mädchen, zahlende Kunden und eine Presse, die alles hinterfragt. Im Trailer von „The Look of Love“ bekommst du einen ersten Eindruck über das Leben von Paul Raymond. Wie konnte er sich gegen allen Kritiker durchsetzen und was sagt seine Familie zum erotischen Leben?
Kritik und Zuschauermeinungen
The Look of Love wird von vielen Kritikern als bunte Fleischbeschau beschrieben. Natürlich handelt es sich um einen Film aus dem Erotikbusiness und der Zuschauer will etwas geboten bekommen. Allerdings erscheint die Geschichte an manchen Stellen etwas zu flach und oberflächlich. Man hätte tiefer über die Hintergründe von Paul Raymond sprechen können. Dafür glänzt das Werk mit einer großartigen Schauspielleistung. Vor allem Steve Coogan kauft man die Rolle sofort ab und man fühlt sich mitten in das Geschehen versetzt. Manche Kinogänger beziffern die Filmografie als seichte Unterhaltung, die nur so dahinplätschert und der man einfach folgen kann. Schließlich gibt es auch genug nackte Haut zu sehen. Auch die ZEIT beschreibt Coogan als Starbesetzung für diese Rolle und vergleicht die Hauptfigur mit einer Art Agent der 70er Jahre, der nur dem Geld nachjagt.
Die Süddeutsche erklärt den Film als steile Erfolgsgeschichte mit einer bitteren Tragik. In Sachen Erotik gelingen Raymond alle Dinge, doch die Familie und die Menschen, die er liebt, wenden sich mit der Zeit ab. Der Film schreitet mit einem ordentlichen Zeittempo über drei Jahrzehnte voran, bringt Humor ein und wird von brillanten Darstellern erzählt. Die früheren Werke des Regisseurs sind in diesem Film eindeutig wiederzuerkennen. Handlungen und Rückblenden machen den Film unterhaltsam und bauen trotz bekanntem Lebenslauf eine gewisse Spannung auf. Sowohl für wahre Fans des Erotik-Barons als auch für Nichtkenner ist der Film eindeutig sehenswert. Allerdings fehlt es laut manchen Kritiken an Tiefgang, da viele Situationen aus dem Leben Raymonds nur punktuell betrachtet werden und nicht in einen Zusammenhang gesetzt werden. Ein großes Kompliment steckt der Film jedoch ein, denn die Schauspieler sind schräg und manchmal tragisch – wirken aber zu keiner Zeit zu albern. Selbst Imogen Poots glänzt als überzeugende Nebendarstellerin und harmoniert mit dem Hauptdarsteller Coogan auf eine ganz besondere Art und Weise.
Auszeichnungen
Der Film hat nur eine Auszeichnung bekommen: Imogen Poots wurde dabei als Beste Nebendarstellern auf den British Independent Film Awards 2013 ausgezeichnet.
Interviews und Making-Of
Lass dich kurz auf die UK Premiere des Films entführen. Schillernde Kleider, überall Blitzlichtgewitter und interessante kurze Statements zum Film bekommst du in diesem Video gezeigt. Was haben Darsteller, Regisseur und Drehbuchautor zu ihrem Werk zu sagen?
Steve Coogan spricht in diesem Interview über die Figur Paul Raymond selbst und seine Empfindungen, wenn er in die Rolle geschlüpft ist. Außerdem erklärt er die genauen Zusammenhänge zwischen der Zusammenarbeit mit Winterbottom.
Imogen Poots erklärt in diesem Interview mehr die Rolle von Debbie Raymond. Statt einer Vater-Tochter-Beziehung waren sie und Paul viel mehr gute Freunde und hatten eine ganz besondere Dynamik. Wie sie das umsetzen konnte, erfahrt ihr in diesem Video:
Und natürlich darf auch der Regisseur selbst zu Wort kommen. Er beschreibt die große Herausforderung hinter dem Film und was ihn besonders daran gereizt hat:
Trivia / Sonstiges
- Regisseur Winterbottom und Steve Coogan drehten bereits zwei Filme zusammen. Dazu gehört „“24 Hour Party People“ aus dem Jahr 2022 und den 2010 veröffentlichte Film „The Trip“.
- Der Film sollte zunächst „The King of Soho“ genannt werden. Allerdings musste man den Titel nochmal ändern, da Paul Raymonds Sohn Howard bereits ein Projekt mit diesem Namen gestartet hat.
- Der Film wurde erst im Juli 2013 in den USA veröffentlicht, da er vorher auf einigen Festivals in Europa gezeigt worden ist. Am ersten Wochenende in den USA spielte er etwa 5.000 Dollar ein.
- Paul Raymond heißt mit bürgerlichem Namen eigentlich Geoffrey Anthony Quinn. Allerdings hat er sich selbst einen neuen Namen vergeben, um einfacher in das Showbusiness einzusteigen.
Fazit
The Look of Love beschreibt die Legende eines Mannes, der in der Erotik-Branche zum reichsten Mann Englands geworden ist und dennoch gegen die realen Rückschläge im Leben nicht ankämpfen kann. Hauptdarsteller Steve Coogan übernimmt eine beeindruckende Rolle, die man ihm jederzeit abkauft und auch die Nebendarsteller sind sehr gut gewählt. An einigen Punkten geht die Geschichte allerdings etwas zu flach auf die wirklichen Geschehnisse ein. So schreitet der Film eher seicht voran und ist stets von schillernden Bildern und nackten Frauen geprägt. Immerhin handelt es sich auch bei diesem Werk um das Motto: Sex sells. Manche Kritiker beschreiben ihn zwar als spannend aufgebaut, jedoch zu oberflächlich ausgeschmückt für die drei Jahrzehnte, die er umfasst. Dennoch halten die Schauspieler mit ihrer Leistung alles zusammen und werden von einer glamourösen Ausstattung und einer passenden Musikuntermalung der Zeit begleitet. Alles in allem: ein verträumt erotisches Werk, das sich sehen lassen kann.
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