Zulu – Korruption in der Unterwelt Kapstadts
- Erscheinungsjahr: 2013
- Spielzeit: 110
- Altersfreigabe: FSK 18
- Genre: Action, Krimi, Drama
- IMDB: 6.7 / 10 (20052)
- Metascore: / 100
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Top-Themen: Handlung, Trailer, Interviews
Handlung und Hintergrund zu Zulu
Ali Sokhela entkommt als Kind gemeinsam mit seiner Mutter nur sehr knapp den Verfolgern in Südafrika. Der Rest seiner Familie kam in den Tumulten um und wurde von den Inkatha-Milizen getötet. Diese schrecklichen Bilder verfolgen Sokhela bis heute, obwohl er mittlerweile als Chef der Mordkommission in Kapstadt ein gutes gesellschaftliches Ansehen genießt. Brian Epkeen ist einer seiner Mitarbeiter. Er ist sehr jung, weiß und vor allem schwer zu kontrollieren. Was die beiden zunächst noch nicht wissen, seine Eltern waren damals bei der Etablierung der Apartheid mit beteiligt. Gemeinsam gehen die beiden Polizisten gegen Gewalt und Kriminalität in Südafrika vor. Verschiedene Gangs versuchen die Herrschaft an sich zu reißen und eine starke Arbeitslosigkeit belastet das Land. Plötzlich finden die beiden Polizisten zwei junge Frauen tot auf. In ihrem Blut kann eine Designerdroge nachgewiesen werden, die bald zum Mittelpunkt der ganzen Kriminalität wird und für noch mehr Gewalt zwischen den Banden sorgt. Die Polizisten müssen genau diesem Szenario ein Ende bereiten.
Zulu nimmt die gleichnamige Geschichte des französischen Autors Caryl Ferey als Basis. Doch auch der historische Hintergrund kommt in diesem Film nicht zu knapp. Immerhin gab es in Südafrika mit der Apartheid eine Vorherrschaft der Weißen bei einem überwiegend nicht-europäischem Volk. Die Zulu sind eine eigene afrikanische Volksgruppe und stellen die wohl größte ethnische Gruppe des Landes dar. Im Film gibt es immer wieder starke Parallelen zu geschichtlichen Ereignissen, die in Rückblenden verarbeitet werden. So zum Beispiel auch mit dem sogenannten Project Coast. Chemische und biologische Waffen dienten hier der Aufrüstung, um sich vor Angriffen der feindlichen Mächte schützen zu können. Später wurden diese Waffen jedoch gegen die schwarzafrikanische Bevölkerung eingesetzt.
Besetzung
Rolle | Schauspieler |
---|---|
Ali Sokhela | Forest Whitaker |
Brian Epkeen | Orlando Bloom |
Tara | Tanya van Graan |
Ruby | Inge Beckmann |
Josephina | Nomhle Nkyeni |
Janet | Iman Isaacs |
Stan | Christian Bennett |
Cat | Randall Majiet |
Dan Fletcher | Conrad Kemp |
Claire Fletcher | Tinarie van Wyk Loots |
David Epkeen | Sven Ruygrok |
Frank de Beer | Regardt van den Bergh |
Josst Opperman | Patrick Lyster |
Trailer
Der Trailer ist gut inszeniert und gibt nur ansatzweise die Spannung und Gewalt im Film wieder. Mach dich auf packende Szenen gefasst, starke Hauptrollen und eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.
Kritik und Zuschauermeinungen
Zulu berührt als Film viele Kritiker und Zuschauer. Die wahre Geschichte hinter den Szenen macht ihn so einfühlsam und brutal zugleich. Dabei ist die Rassentrennung in Südafrika nicht nur der Rahmen für ein Szenario, bereits in den Eröffnungsszenen brennen sich diese Bilder den Zuschauern ein. Der Film ist also eine Gratwanderung zwischen der südafrikanischen Gegenwart der damaligen Zeit und einem spannenden Thriller. Allein die Unterschiede der Charaktere sind so beeindruckend gewählt, dass ein starker Spannungsbogen über den ganzen Film hinweg gehalten werden kann. Es scheint, als ob die Spannung kaum abflauen könnte und als ob der Kessel mit Gewalt und Kriminalität nie erloschen wäre. Ein Kritikpunkt ist hier allerdings, dass gerade durch die schnellen Handlungen viele Punkte im Plot nicht richtig ausgereizt werden können. An manchen Stellen ist die Krimihandlung zu stark übertrieben und erinnert eher an actiongeladene Fernsehserien, bei denen ein Event dem nächsten folgt.
Im Grunde handelt es sich um einen Polizeifilm, der eben nicht in den USA, sondern in Kapstadt spielt. Allerdings erinnern viele Szenen an die typischen Hollywood-Streifen. Selbst die Verfolgungsjagd am Ende wird von manchen Kinogängern als zu lang empfunden. Dennoch bleibt es ein spannender, actionreicher und mit diesem Hintergrund auch bedrückender Film, der eine durchschnittlich gute Bewertung erhalten konnte. Auch die FAZ lobt die reißerische Erzählweise im Film und den gewissen Zynismus, der an den Tag gelegt wird. Die Kritik im Focus bezeichnet ihn sogar als verstörend.
Die französischen Zeitungen waren etwas enttäuscht, dass viele Stellen wörtlich so aus dem Roman adaptiert worden sind. So geht sehr viel Eigenleistung und Psychologie der Schauspieler verloren. Die Londoner Presse spricht von einem sehr klischee-behafteten Thriller.
Auszeichnungen
Der Film selbst und auch die Schauspieler bekamen keine Auszeichnung für ihre Leistung. Allerdings wurde der Soundtrack des Films von Alexandre Desplat geehrt. Er bekam den World Soundtrack Award, der in Brüssel verliehen wird. Auch ein französischer Filmpreis ehrte den Soundtrack. Die Jury der FBW vergab das Prädikat „wertvoll“ für diesen Film. Die ausführliche Wertung und Meinung dazu, bekommt ihr im Link.
Interviews mit den Darstellern
Hollywood-Schauspieler Orlando Bloom erhielt eine packende Rolle im Film Zulu. In diesem Interview gibt er bekannt, wie er manche Szenen umgesetzt hat und wie er überhaupt mit dem dramatischen Thema umgegangen ist.
Gemeinsam ist Orlando Bloom hier mit Forest Whitaker auf einer Pressekonferenz. Sie geben interessante Fakten zum Set und erklären, warum die Schauspieler im Film so reagieren. Außerdem sprechen sie über ihre Vorbereitungen und die Sprache der Einwohner. Schließlich ist das Einfühlen in die Figur sehr wichtig.
Trivia / Sonstiges
- Überall in der Welt trägt der Film den Namen Zulu. Nur in Südafrika musste ein anderer Originaltitel gewählt werden. Hier heißt der Streifen „A Most Violent City“.
- Zu Beginn sollte Djimon Hounsou eine Hauptrolle übernehmen. Er wurde jedoch abgesetzt und Forest Whitaker bekam schließlich die Rolle zugesprochen.
- Der Vater von Orlando Bloom war ein Aktivist für Menschenrechte und versuchte, die Apartheid in Südafrika zu bekämpfen.
Fazit
Zulu ist ein außergewöhnlicher Film, der wohl jeden Zuschauer auf seine ganz besondere Weise berühren wird. Es gibt ausreichend schockierende Momente, Gewalt und ein Südafrika, das man sich auf diese Weise nicht vorstellen will. Noch berührender wirkt die Geschichte, wenn der reale Hintergrund bekannt ist. So basiert der Film zwar auf einer Buchvorlage und dennoch sind viele Szenarien und Rahmenhandlungen in der Vergangenheit wirklich passiert. Zulu bietet zwei gute Schauspieler, die von einem Tatort zum anderen gejagt werden. Für manche Zuschauer erinnerte das wohl eher an eine Krimiserie, als an einen Spielfilm. Der Regisseur konzentriert sich in seiner Darstellung auf die beiden Hauptpersonen, die gleichzeitig auch die Gegenpole in der südafrikanischen Gesellschaft symbolisieren. Wer viel Action und Krimi mag, sollte diesen Film nicht verpassen.
Weiterführende Links