Rush – packender Formel 1 Streifen
- Erscheinungsjahr: 2013
- Spielzeit: 123
- Altersfreigabe: FSK 12
- Genre: Action, Biografie, Drama
- IMDB: 8.1 / 10 (521174)
- Metascore: 74 / 100
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Der Film Rush zeigt die wahre Geschichte über die großen Rivalen der Formel 1 in den 70er Jahren. Niki Lauda und James Hunt sind die Hauptfiguren und abwechselnd als Ich-Erzähler zu hören. Beide begegnen sich im Jahr 1970 zum ersten Mal bei einem Formel-3-Rennen und schnell werden die unterschiedlichen Charaktere deutlich. Während Lauda eher technisch versiert und perfektionistisch veranlagt ist, zeigt sich Hunt als Lebemann, der jede Party mitnimmt. Lauda wechselt schließlich auf seine eigenen Kosten in die Formel 1 und kurzum wird auch Hunt rekrutiert. Lauda zeigt sich mit viel Engagement und Ehrgeiz, um später in das Team der Scuderia Ferrari zu wechseln. 1975 wird er zum ersten Mal Weltmeister und Hunt muss vom unterlegenen Hesketh-Team nur zusehen. Nach dem finanziellen Crash seines Teams besitzt Hunt keinen Vertrag für die neue Saison 1976, verfällt dem Alkohol und setzt damit seine Ehe aufs Spiel.
Aufgrund der Absage eines Rennfahrers kommt Hunt kurzfristig beim McLaren Racing Team unter und kann an der Saison doch noch teilnehmen. Die Handlung spitzt sich in genau diesem Jahr immer weiter zu. Lauda gewinnt die ersten Rennen, lernt seine zukünftige Verlobte Marlene kennen und heiratet sie nach kurzer Zeit. Sie hegt jedoch immer Zweifel am Rennfahrerdasein ihres Mannes. Schließlich kommt es zum Großen Preis von Deutschland auf der Nordschleife des Nürburgrings. Lauda argumentiert bereits vor dem Rennen und steht dafür ein, es aus Sicherheitsgründen abzusagen. Hunt liegt in der Rangliste noch weit zurück und braucht die Punkte, um aufzuholen. Er setzt das Rennen schließlich durch und es kommt zur Katastrophe: Lauda erleidet seinen schweren Unfall, sein Fahrzeug steht in Flammen und das Rennen wird abgebrochen. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wird er ins Krankenhaus eingeliefert, verpasst aber durch seinen eigenen Ehrgeiz nur zwei Rennen. Am Großen Preis von Italien will er wieder an der Weltmeisterschaft teilnehmen.
Das letzte Rennen soll in Fuji stattfinden, jedoch bei starkem Regen und einbrechender Dunkelheit. Lauda ist mehr auf seine Sicherheit bedacht und gibt bereits nach der zweiten Runde auf. Hunt muss wenigstens dritter werden, um die Weltmeisterschaft für sich zu entscheiden. Auch er hat technische Probleme und nach einer dramatischen Aufholjagd weiß noch keiner, ob er das Rennen wirklich auch gewonnen hat und damit als Weltmeister gefeiert werden kann. Schließlich gewinnt er das Rennen, schafft es auf den dritten Platz und hat einen Punkt Vorsprung vor Lauda in der Wertung. Mit seinem Ruhm wendet er sich nun Partys und anderen spaßigen Dingen im Leben zu. Er kann nicht weiter an seinen Erfolg anknüpfen. Lauda hingegen wird im Jahr 1977 erneut Weltmeister und widmet sich später der Fliegerei.
Der Film Rush erscheint mit seiner realistischen Darstellung als Dokumentation, ist jedoch ein Spielfilm. Viele Szenen sind aus dramaturgischen Gründen stark zugespitzt oder übertrieben dargestellt. Dennoch handelt es sich um eine Fiktion, die von der Realität stark inspiriert worden ist. Es gibt aber viele kleine Details, die aus reiner Sicht des Motorsports nicht korrekt sind. Manche Rennwagen passen beispielsweise nicht in die Zeit. Außerdem trat Lauda etwas eher in die Formel 1 ein und nicht erst im Jahr 1973. Aus Kostengründen wurde ebenso darauf verzichtet, Originalfahrzeuge im Rennen zu zeigen.
Besetzung
Rolle | Schauspieler |
---|---|
James Hunt | Chris Hemsworth |
Niki Lauda | Daniel Brühl |
Suzy Miller | Olivia Wilde |
Marlene Knaus | Alexandra Maria Lara |
Clay Regazzoni | Pierfrancesco Favino |
Gemma | Natalie Dormer |
Lord Alexander Hesketh | Christian McKay |
Alastair Caldwell | Stephen Mangan |
Anthony „Bubbles“ Horsley | Julian Rhind-Tutt |
Stirling Moss | Alistair Petrie |
John Hogan | Patrick Baladi |
Louis Stanley | David Calder |
Teddy Mayer | Colin Stinton |
Harvey „ Doc“ Postlethwaite | Jamie de Courcey |
Harald Ertl | Tom Wlaschiha |
Mario Andretti | Kirstofer Dayne |
Trailer
Lass dich zu einer der gefährlichsten Sportarten entführen und wirf einen ersten Blick auf die Rennstrecken dieser Welt. Im Trailer lernst du die beiden Charaktere kennen und bekommst einen ersten Eindruck, was für Unterschiede hier aufeinander prallen:
Kritik und Zuschauermeinungen
Die Kritiker sind zum größten Teil von dem Film begeistert. Vor allem hatte Regisseur Ron Howard zuvor ein eher schwaches Stück mit „Dickste Freunde“ abgeliefert. Dabei passt die schnelle, laute und explosive Umsetzung ideal zum Rennsport der Formel 1. Die komplette Darstellung mag zwar etwas überspitzt sein und dennoch handelt es sich um einen Streifen voller Adrenalin. Dabei bekommt nicht nur das Szenenbild ein großes Lob von den Experten. Der Film lebt in erster Linie von den Darstellern. Diese sind nicht nur sehr gut gewählt, sondern sie liefern eine beachtliche Leistung ab. Die Charaktere sind sowohl optisch als auch von ihrem Wesen her sehr stark an die Originalfiguren angelegt. Vor allem Daniel Brühl bekommt viele positive Kritiken, wenngleich seine Kollegen etwas blass neben ihm erscheinen. So berichtet es auch SPIEGEL Online in seiner Kritik. Die Süddeutsche Zeitung verliert viele positive Worte über den Film und lobt Regisseur Ron Howard für sein Meisterwerk.
Auch die Zuschauer sind begeistert. Dabei spielt es keine Rolle, ob man ein großer Formel 1 Fan ist oder dem ganzen Geschehen nie wirklich folgen wollte. Rush ist trotzdem eine packende Darstellung mit realistischen Zuständen der damaligen Zeit. Die Formel 1 wird als spannender, menschlicher und aufregender Sport gezeigt, wobei auch die beiden Charaktere eng im Mittelpunkt stehen. Ebenso wird gelobt, dass es keinen Helden und keinen Bösewichten gibt. Die beiden Rennfahrer nehmen beide die Rolle des Protagonisten ein und liefern sich einen packenden Schlagabtausch. Auch optisch überzeugt der Streifen mit seinem Retro Look. Die Rennszenen sind aus Sicht der Kinogänger sehr gut gestaltet und auch die Kommentatoren machen den Sport zu einem echten Erlebnis. Manche Zuschauer kritisieren wiederum die schnell geschnittenen Rennszenen, da man teilweise den Überblick verlieren kann. Kritik gibt es auch für den Anfang des Films. Er braucht einige Zeit, bis man sich eingefunden hat und bis die Handlung wörtlich in Fahrt kommt.
Auszeichnungen
Der Film Rush wurde für die Golden Globe Awards 2014 nominiert in den Kategorien Bester Film und Bester Nebendarsteller. Preise gab es allerdings keine. Bei den British Academy Film Awards gab es eine Auszeichnung für den besten Schnitt. Weitere Nominierungen folgten, beispielsweise bei den Critics Choice Movie Awards oder den Screen Actors Guild Awards im Jahr 2014. Für viele Kritiker hat der Film eindeutig zu wenig Auszeichnungen bekommen.
Videos: Niki Lauda spricht persönlich
Die beiden charmanten Hauptdarsteller siehst du hier in einem Interview zum Film. Sie sprechen beispielsweise über den Druck derartige Formel-1-Größen zu spielen:
Natürlich sollte Niki Lauda auch persönliche zum Film befragt werden. Er gibt im folgenden Interview seine ganz eigenen Empfindungen wieder und bestätigt, dass etwa 80 Prozent der Handlung auch der Wahrheit entsprechen.
Das ZDF hat Niki Lauda und Daniel Brühl auch zu einem Interview geladen. Hier bestätigt Lauda die schauspielerische Leistung von Brühl und sagt selbst, sich zu 100 Prozent wiedererkannt zu haben.
Und wie wäre es mit einem Blick hinter die Kulissen? Im folgenden Video siehst du gleich mehrere Szenenbilder aus dem Film und wie das komplette Set dazu aufgebaut wurde.
Trivia / Sonstiges
- Beide Protagonisten treten als Ich-Erzähler auf. Dabei betrachtet Lauda die Geschehnisse aus der heutigen Gegenwart etwas distanziert und Hunt spricht aus der filmischen Gegenwart.
- Im Film stellen die beiden Schauspieler enorme Konkurrenten oder gar Rivalen dar. In Wirklichkeit waren sie recht eng miteinander befreundet, und haben nur eine sportliche Konkurrenz ausgetragen.
- Im Krankenhaus gibt es eine Live Übertragung des Grand Prix von Holland. Hierbei handelt es sich um die einzige rechte Rennszene im Film. Kommentator war Heinz Prüller.
- Einige Szenen wurden sogar am Originalschauplatz in Deutschland am Nürburgring gedreht.
- Für die Produktion stand ein Budget von 38 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Eingespielt habe der Film weltweit über 90 Millionen US-Dollar.
- Chris Hemsworth musste noch einiges an Gewicht verlieren für die Rolle des James Hunt. Schließlich spielte er zuvor noch Thor im Film „The Avengers“.
Fazit
Der Film Rush hat eigentlich alles zu bieten, was den Rennsport auf die Leinwand bringen muss. Er bringt zwei vollkommen verschiedene Persönlichkeiten mit sich, spannende Rennen und zeigt die enorme Gefahr, die hinter dem Siegeswillen stand. Das heiße Duell zwischen den beiden Rennfahrern basiert stark auf der Realität und wirkt allein deswegen so authentisch und natürlich. Die teilweise überspitzen Szenen tun dem Werk jedoch keinen Abbruch. Die Schauspieler haben die positive Kritik zurecht verdient und selbst Niki Lauda in Person ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. So wird der Motorsport auch für Zuschauer zugänglich, die bisher kein Interesse an der Formel 1 hatten.
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