Von Menschen und Göttern – nach einer wahren Geschichte
- Erscheinungsjahr: 2010
- Spielzeit: 122
- Altersfreigabe: FSK 12
- Genre: Drama, Geschichte
- IMDB: 7.2 / 10 (16269)
- Metascore: 86 / 100
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Handlungsort ist das Kloster Notre-Dame de l‘Atlas in Tibhirnie. Der kleine Ort befindet sich in Algerien im Atlas-Gebirge, in dem es hauptsächlich muslimische Bevölkerung gibt. Dennoch befinden sich neun Trappisten-Mönche in direkter Nachbarschaft und zeigen sich den Bewohnern sehr hilfsbereit gegenüber. So ist Bruder Luc beispielsweise ein angesehener Arzt, der häufig kontaktiert wird. Außerdem helfen die Mönche bei Behördengängen oder beim Verkehr. Schließlich kommt es dazu, dass radikalisierte Islamisten die Ausländer aus ihrem Land vertreiben wollen. Bald zerschlagen sie eine Gruppe kroatischer Arbeiter in einem Blutbad. Die Mönche selbst stellen sich die Frage nach ihrer eigenen Sicherheit und überlegen, ob sie nicht lieber das Land verlassen sollten. Die Behörden bieten immerhin an, das Kloster noch vom Militär überwachsen zu lassen. Doch dieses Vorgehen lehnen sie ab.
Von nun an beginnt eine recht schwierige Zeit für die Mönche. Schließlich wollen sie ihre eigene Sicherheit wahren, aber gleichzeitig der Bevölkerung weiterhin helfen. Genau an Weihnachten sind es die islamistischen Kämpfer, die von den Mönchen Hilfe für einen verletzten Kameraden verlangen. Die Mönche willigen ein und die Kämpfer ziehen wieder ab. Nach einigen Tagen wird das Kloster letztlich gestürmt und sieben Mönche werden abgeführt.
Die Erzählung basiert auf einer wahren Begebenheit. Dabei wurden sieben römisch-katholische Mönche 1996 in einem Kloster in Algerien umgebracht. Der französische Originaltitel lautet „Des hommes et des dieux“ und wird mit einem Zitate aus Psalm 82 zu Beginn genauer erklärt. Gedreht wurde das Stück in einem verlassenen Kloster in Marokko.
Besetzung
Rolle | Schauspieler |
---|---|
Christian | Lambert Wilson |
Luc | Michael Lonsdale |
Christophe | Olivier Rabourdin |
Célestin | Philippe Laudenbach |
Amédée | Jacques Herlin |
Jean-Pierre | Loic Pichon |
Michel | Xavier Maly |
Paul | Jean-Marie Frin |
Nouredine | Abdelhafid Metalsi |
Rabbia | Sabrina Ouazani |
Omar | Abdallah Moundy |
Bruno | Olivier Perrier |
Ali Fayattia | Farid Larbi |
Trailer
Die ruhige und besondere Erzählweise des Films wird auch im Trailer schon deutlich. Wobei hier merklich zwei verschiedene Welten aufeinander treffen. Mach dir ein erstes Bild zu diesem speziellen Filmwerk:
Kritik und Zuschauermeinungen
Kritiker beschreiben den Film als sehr ergreifend und dennoch leise erzählt. Das Szenenbild wirkt behutsam und gleichzeitig brutal, um die extremen Gegensätze genauer zu schildern. Tatsächlich gibt es kaum Handlung im Film und manche Zuschauer kritisieren beispielsweise die langen Meditationen oder Szenen, in denen die Mönche Messen abhalten. Trotzdem können sich viele Zuschauer von dem Film begeistern. Allein in Frankreich sahen ihn zwei Millionen Menschen innerhalb weniger Wochen, wie die ZEIT berichtet. Zu Beginn scheinen die Mönche ihren Frieden gefunden haben, doch das Bild wird schnell von den Unruhen im Land überschattet. Natürlich spielt die Geschichte auch nicht zufällig zwischen Weihnachten und Ostern. Der Heilige Abend nimmt eine wichtige theologische Rolle in der Handlung ein, wie es auch der STERN in seiner Kritik beschreibt.
Trotz relativ langer Szenen ist der Film mit innerer Spannung erzählt und wirkt authentisch. In manchen Zeitungen und Kritiken wird nicht mit Superlativen gespart. Hier ist von einem Meisterwerk die Rede, das respektvoll und ohne Kitsch inszeniert worden ist. Außerdem wird der Film von der FAZ beispielsweise auf die Höhe von Nathan der Weise gesetzt, wobei gleichzeitig ein Lob für die schauspielerische Leistung fällt. Die Süddeutsche Zeitung spricht von einem der bewegendsten Filme des Jahres. Nur manche Zuschauer können mit dem Thema und der leisen Erzählweise nichts anfangen. Schließlich plätschert die Handlung förmlich so vor sich hin und fließt von einer langen Szene in die nächste.
Auszeichnungen
Der Film wurde beispielsweise bei den internationalen Filmfestspielen in Cannes 2010 ausgezeichnet. Dabei gab es den großen Preis der Jury und den Preis der Ökumenischen Jury. Die Jury der Evangelischen Filmarbeit hat das Werk zum Film des Monats erklärt. Außerdem war sogar eine Oscar-Nominierung als bester fremdsprachiger Film im Gespräch. Letztlich schaffte er es aber nicht in die Auswahl. Die César-Verleihung im Jahr 2011 brachte dem Werk insgesamt drei Siege ein von seinen elf Nominierungen. Darunter in den Kategorien bester Film, bester Nebendarsteller und beste Kamera. Die Deutsche Film- und Medienbewertung hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll verliehen. Die komplette Jurybewertung liest du hier nach.
Videos – Interview und Zuschauermeinungen
Im folgenden Video bekommst du noch mehr Einblick zu den Meinungen der Zuschauer. Einige Kinogänger wurden nach dem Film zu ihrer Einschätzung befragt und beschreiben ein sehr ergreifendes und ruhig erzähltes Werk:
Lambert Wilson spielte die Rolle des Abtes Christian. In diesem Video ist er im Interview zu hören und spricht über seine Gefühle während der Dreharbeiten:
Trivia / Sonstiges
- Nachdem das Drehbuch komplett fertig geschrieben worden war, konnte es von Mönchen auf seine Richtigkeit hin geprüft werden.
- Zur besseren Recherche hat sich der Regisseur Xavier Beauvois sechs Tage lang in das Kloster Tamié in Savoie zurückgezogen. Seiner Besetzung empfahl er genau das Gleiche zu tun.
- Es war bereits der zweite Film des Regisseurs, der auch auf dem Film Festival in Cannes gelaufen ist.
- Der Film stand für mehrere Woche an der spitze der französischen Kinocharts.
- In Großbritannien wurde der Film nur in 16 Kinos gezeigt. Trotzdem konnte er durch den Ansturm der Besucher die Top 15 der besten Filme der Woche knacken.
Fazit
„Von Menschen und Göttern“ ist erstaunlich leise und behutsam erzählt. Dennoch schafft es der Film, eine ständige Bedrohung zu vermitteln. Er berichtet von der Entscheidungsfindung der Mönche, ob sie im Kloster bleiben oder lieber sich selbst in Sicherheit bringen sollten. Dieser Konflikt kann auf viele andere Bereiche des Lebens angewendet werden. Die liturgische Musik unterstützt das komplette Szenario. Das ganze Ausmaß dieser Tragödie wird umso deutlicher, wenn man die Wahrheit hinter der Geschichte erkennt. Stark und emotional treten die Mönche einer förmlich ausweglosen Situation gegenüber. Kritiker und Zuschauer sind vielerorts begeistert und sprechen Lob in höchsten Tönen aus. Dennoch gibt es auch Kinogänger, die nicht viel mit der ruhigen und meditativen Art anfangen können.
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