Die Männer der Emden – eine Odyssee deutscher Marinesoldaten
- Erscheinungsjahr: 2012
- Spielzeit: 180
- Altersfreigabe: FSK 12
- Genre: Abenteuer, Drama, Geschichte
- IMDB: 5.8 / 10 (358)
- Metascore: / 100
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Top-Themen: Handlung, Trailer, Interviews & Making-Of
Handlung und Hintergrund zu Die Männer der Emden
Es handelt sich um wahre Begebenheiten aus dem Ersten Weltkrieg. Der Kleine Kreuzer SMS Emden liegt vor der chinesischen Küste und ist in der deutschen Kolonie Tsingtau stationiert. Im Indischen Ozean soll das Schiff den Abzug deutscher Truppen in Ostasien decken. Etwa 50 Mitglieder der Besatzung sind an Land gegangen, um eine Funkstation der Feinde zu zerstören. Unglücklicherweise wird die Emden in diesem Moment nahe der Cocos-Inseln im November 1914 kampfunfähig geschossen durch ein australisches Kriegsschiff. Während ein Teil der Besatzung bei diesem Manöver ums Leben kommt, geraten über 200 Menschen in die britische Kriegsgefangenschaft. Von einem kleinen Atoll aus beobachten die fünfzig Männer das Ende ihres Kreuzers. Kapitän Hellmuth von Mücke, der Offizier Karl und Friedrich übernehmen schnell die Leitung der kleinen Truppe, um die Männer wieder nach Hause zu führen. Allerdings sitzen sie 13.000 km weit weg von Deutschland fest. Zunächst sind sie auf einem kleinen Segelschiff unterwegs. Vor der Küste Arabiens müssen sie jedoch einen Notstopp einlegen und gehen zu Fuß den gefährlichen Weg durch die Wüste weiter. Von hier aus gelangt die Mannschaft immer wieder an verschiedene Orte und ist auf Hilfe von Fremden angewiesen. Auch feindliche Angriffe gehören zum Alltag. Dennoch haben die Männer der Emden ein Ziel vor Augen: die Heimat Deutschland über die Kolonie Tsingtau möglichst bald zu erreichen.
Regisseur und Produzent Pfahl entdeckte die Idee zum Film nur durch Zufall bei einem Dreh in Indonesien. Hier ist die Emden das wohl bekannteste deutsche Kriegsschiff aus dieser Zeit. Mit dem Ausspruch der Einwohner „He‘s a real Emden“ wunderte er sich, dass die ostfriesische Stadt so bekannt sei. Allerdings nimmt der Ausdruck Bezug auf das Kriegsschiff und wird mit den Eigenschaften clever, verschlagen und fair in Verbindung gebracht. Für das Drehbuch nahm Pfahl viele historische Quellen in Anspruch. Auch das Tagebuch des Hellmuth von Mücke lag vor.
Besetzung
Rolle | Schauspieler |
---|---|
Kapitänleutnant Hellmuth von Mücke | Sebastian Blomberg |
Leutnant zur See Karl Overbeck | Ken Duken |
Maria von Plettenberg | Felicitas Woll |
Leutnant zur See Friedrich von Schulau | Jan Henrik Stahlberg |
Ullrich Kluthe | Oliver Korittke |
Wilhelmine von Plettenberg | Charlotte Sieglin |
Gouverneur von Cocos Islands | Shaun Lawton |
Hafenkapitän van Ommen | Chiem van Houweninge |
Generaloberst von Leutenburg | Peter Sodann |
Neutralitätsoffizier Vandenberg | Ronald Top |
Antonio | Sheri Hagen |
Elisabeth von Plettenberg | Verena Plangger |
Kapitän von Müller | Martin Reinke |
Maat Möller | Lars Evers |
Maat Grohe | Hinnerk Jensen |
Salima Bey | Sibel Kekilli |
Trailer
Es handelt sich um eine Odyssee, die man sich kaum vorstellen kann. Wirf einen Blick in den Trailer des Films und finde dich in der Zeit des Ersten Weltkriegs wieder. Angeknüpft an die Erlebnisse der Männer ist eine packende Liebesgeschichte:
Kritik und Zuschauermeinungen
Größtenteils werden dem Film schlechte Kritiken zugeschrieben. Experten verurteilen vor allem den trockenen Geschichtsstoff, der von recht unmotivierten Schauspielern umgesetzt zu sein scheint. Der Film will optisch mit dem ganz großen Kino mithalten. Dennoch bedient er nur ein recht kleines Genre und landet schließlich als zweiteiliger Film im Fernsehen. SPIEGEL ONLINE sieht den Stoff hinter dem Film sogar recht verwerflich an. Schließlich werden die Männer als sympathische Kriegshelden und Draufgänger gefeiert. Die Emden führte jedoch gnadenlose Manöver gegen das Volk der Südsee. Und auch die FAZ beschreibt den Film als weniger sehenswert mit einem großen Defizit an Glaubwürdigkeit.
Die Zuschauer sind sich in einem Punkt einig: die Geschichte hätte deutlich mehr hergegeben. Für manche scheint es ein spannendes und mitreißendes Kriegsabenteuer. Andere wiederum kritisieren, dass sich hier eine Liebesgeschichte in den Vordergrund drängen musste. Nebenfiguren werden viel zu schnell eingeführt und ebenso wieder aus dem Film entlassen. Außerdem fehlt es an Spannung und dramaturgischen Elementen. Im Durchschnitt erhält der Film also nur etwa 5 von 10 Punkten. Kritiker meinen, der Film hätte sich seine Möglichkeiten selbst verbaut und landet doch eher als mittelmäßiger Streifen in den Reihen der Kriegsfilme.
Auszeichnungen
Die Männer der Emden hat keine weiteren Auszeichnungen bekommen.
Videos: Dreharbeiten und Filmpremiere
Dieser kleine Ausschnitt nimmt dich mit an das Set des Films. Im Hafen von Bizerte fand im Jahr 1915 ein kleines Gespräch zwischen Vater und Tochter statt. Worüber sie genau stritten, siehst du hier:
Die Premiere des Films fand in der Lichtburg in Essen statt. Der Regisseur und einige Schauspieler waren bei der Premiere vor Ort. Die WDR Lokalzeit berichtet in diesem Video genauer über die Premiere:
Natürlich mussten auch viele Szenen auf dem Wasser gedreht werden. Hier bekommst du einen Einblick in die Dreharbeiten an Bord der Ayesha. Dabei trägt die Yacht eigentlich den Namen Raja Laut, der extra in einen heruntergekommenen Kreuzer verwandelt worden ist:
Trivia / Sonstiges
- Der Film wurde zunächst als gekürzte Fassung von 116 Minuten gezeigt. Erst ein paar Monate später kam eine erweitere Fassung von 148 Minuten mit einer Nebenhandlung in die Kinos.
- Die Dreharbeiten in Tunesien waren eigentlich für den Januar und Februar 2011 angesetzt, mussten aufgrund der Revolution jedoch fast verschoben werden. Da sich die Situation im Land schnell beruhigte, konnte der Dreh wie geplant stattfinden.
Fazit
Die Männer der Emden erzählt eine spannende Abenteuergeschichte, die auf wahren Begebenheiten aus dem Ersten Weltkrieg beruht. Genau in der Zeit, als Deutschland Russland den Krieg erklärte, hat sich das Kriegsschiff mit seiner Besatzung einen Namen gemacht und selbst britische Zeitungen berichteten von den Geschehnissen. Berengar Pfahl nahm sich dieser Geschichte als Regisseur und Produzent an und versuchte sich an einem wahren Heldenepos. Kritikern und Zuschauern zufolge ist ihm das jedoch nicht sehr gut gelungen. Immerhin hätte der Film mehr aus sich herausholen können und die Hintergründe hätten nicht mit einer Liebesgeschichte gemischt werden müssen. Manche Zuschauer waren aber auch schlichtweg begeistert von der Erzählweise und fühlen sich realistisch in die Zeit des ersten Weltkriegs versetzt.
Weiterführende Links
Ein sehr aufwendiger historischer Kriegsfilm, der weltweit gedreht,
Bemerkenswert: das vom Hamburger Filmemacher Holger Norgall gedrehte „making off“ zu dem Film. Eine einzigartige Dokumentation, in der Norgall das Filmteam begleitet und den Zuschauer mit unterhaltsamen Insider-Wissen mit den Dreharbeiten vertraut macht. Die Darsteller und Regisseur Berengar Pfahl ließen eine große Nähe zu, was dem Zuschauer das Gefühl vermittelt, selbst dabeigewesen zu sein.
Das beste von mir gesehne „making off“. 5 Sterne. Zu sehen auf YouTube
Buch, Kamera, Regie: Holger Norgall
Hervorragender Film mit tollen schauspielerischen Leistungen eines jeden Darstellers. Sehr sehenswert. Der Film entführt einen in die Kaiserzeit und beachtet auch wichtige Kleinigkeiten, die einen sehr guten Film ausmachen.