Viel Lärm um nichts – Shakespeares Theaterstück modern verfilmt
- Erscheinungsjahr: 2012
- Spielzeit: 109
- Altersfreigabe: FSK 0
- Genre: Komödie, Drama, Liebesfilm
- IMDB: / 10 (17168)
- Metascore: 78 / 100
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Handlung und Hintergrund zu Viel Lärm um nichts
Leonato ist der Gouverneur von Messina und wird von seinem Freund Don Pedro besucht. Dieser kehrt mit seinen Männern erfolgreich von einem Feldzug zurück und aktuell scheint Ruhe an den Fronten zu herrschen. Dafür wird es bald einen Krieg um die Liebe und die Ehre geben. Claudio schenkt sein Herz der wunderschönen Hero und will mit ihr das frische und perfekte Glück genießen. Doch der Schein trügt, denn eine Intrige soll die bereits geplante Hochzeit sabotieren.
Benedick und die Nichte Leonatos passen auf den ersten Blick ganz und gar nicht zueinander. Die freche Beatrice liefert sich stets Wortgefechte mit ihm und zeigt ihre Abneigung gegenüber der Ehe und der Liebe offen. Doch genau in diesem Punkt sind sie sich ähnlich. Die beiden wollen später nie verheiratet sein und verachten romantische Liebe. Also tun sich Leonato, Claudio und Don Pedro zusammen, um Benedick und Beatrice miteinander zu vereinen. Es warten einige spannende Überraschungen auf die Beteiligten.
Viel Lärm um nichts wurde innerhalb von nur 12 Tagen im privaten Haus des Regisseurs gedreht. Whedon selbst hatte die Idee während einer privaten Shakespeare-Lesung, die er regelmäßig mit befreundeten Schauspielern abhält. Amy Acker und Alexis Denisof sind bereits bekannt mit Whedon und in seiner Serie Angel zusammen zu sehen. Eigentlich hätte Whedon seinen Urlaub genießen sollen, nachdem sein Film „Marvel‘s The Avengers“ der Postproduktion vorlag. Aus der übrigen Zeit und einem kleinen Budget entstand dann diese recht erfolgreiche Schwarz-Weiß Produktion.
Besetzung
Rolle | Schauspieler |
---|---|
Beatrice | Amy Acker |
Benedick | Alexis Denisof |
Don Pedro | Reed Diamond |
Don John | Sean Maher |
Leonato | Clark Gregg |
Claudio | Fran Kranz |
Hero | Jillian Morgese |
Dogberry | Nathan Fillion |
Verges | Tom Lenk |
Borachio | Spencer Treat Clark |
Conrade | Riki Lindhome |
Margaret | Ashley Johnson |
Trailer
Auf den ersten Blick scheint es komisch, denn die Umgebung ist modern und dennoch Schwarz-Weiß. Die Schauspieler sprechen original Shakespeare und sind trotzdem aktuell gekleidet. Schau im Trailer selbst, was für eine Neuverfilmung hier auf dich wartet:
Kritik und Zuschauermeinungen
Viel Lärm um nichts wurde von den Kritikern und Zuschauern sehr positiv aufgenommen. Die Inszenierung scheint sehr leichtfüßig, wie sich die Darsteller mit der Handkamera aufgenommen von einem Raum in den nächsten bewegen. Das Set ist zeitlos und modern eingerichtet und dennoch sind die Originaldialoge von Shakespeare erhalten geblieben. Bis auf einige wenige Kürzungen und eine kleine Änderung kann man mit diesem Werk das Theaterstück in einem zeitgemäßen Umfeld erleben. Whedon schafft in den Augen der Kritiker seinen eigenen Sommernachtstraum und passt perfekt mit dem Material von Shakespeare zusammen. Die Kritik der FAZ beispielsweise sieht die Umsetzung als riskant und dennoch geglückt an. Die Schauspieler sind gut aufgelegt und verkörpern ihre Rollen mit Hingabe. Darüber hinaus sind es genau die kleinen Details, die die Kritiker so begeistern. Shakespeares berühmtes Lied „Sigh no More, Ladies“ ist ebenso im Film vollkommen neu interpretiert zur Pool Party zu hören. Die Kritik im SPIEGEL bezeichnet das Stück als perfekten Sommerfilm.
Auch die Zuschauer empfinden diese Komödie als feinfühlig, leicht und natürlich. Die Schauspieler setzen die Dialoge komisch um und strahlen aus, den Text in Originalsprache hervorragend zu beherrschen. Genial und locker wird dem Regisseur hier eine wahre Glanzleistung nachgesagt. In erster Linie überzeugt also das besondere Ambiente mit den vielen Kontrasten. Manche Zuschauer kritisieren aber, dass der Handlung durch die schwülstigen Dialoge nur schwer zu folgen sei. Wer also nichts mit Shakespeare anfangen kann, wird auch an diesem Film nur wenig Freude haben. Grundsätzlich überrascht der Film jedoch mit seiner innovativen Art und ist in jedem Fall ein Highlight für alle, die das traditionelle britische Theater lieben. Die Bewertungen liegen im Durchschnitt bei über 8 von 10 Punkten.
Auszeichnungen
Der Film wurde auf mehreren Festivals gezeigt und hat lobende Erwähnungen erhalten. So zum Beispiel auf den Film Festivals in Dublin, Glasgow und Toronto. Andere Preise sind jedoch nicht verzeichnet. Die Deutsche Film- und Medienbewertung hat das Prädikat „Besonders wertvoll“ verliehen. In der Jury-Begründung ist vor allem vom modernen Gewand einer zeitlosen und scharfsinnigen Liebeskomödie zu lesen. Man merkt dem Film förmlich die Liebe zum Detail und den Respekt vor Shakespeares Werken an.
Videos: Storyline und Filmausschnitte
Wer den Dialogen nicht wirklich folgen kann und vielleicht etwas Nachhilfe benötigt, kann sich diese Videozusammenfassung der Handlung anschauen:
Etwas mehr Filmmaterial als im Trailer bekommst du in diesem Video zu sehen. Gefangene mit Kabelbindern und Schauspieler mit Smartphones. Wie passt das mit Shakespeare zusammen?
Trivia / Sonstiges
- Das Werk wurde mit vielen Handkameras gedreht. Allerdings kam für viele Szenen nur die Hauptkamera infrage.
- Ursprünglich sollten sogar Steadicams eingesetzt werden, was aufgrund des geringen Budgets nicht möglich war.
- Nahezu alle Schauspieler haben bereits mit dem Regisseur zusammengearbeitet und sind in vielen seiner Serien zu sehen.
- Der Maskenball im Film fand wirklich bei Joss Whedon statt. Alle geladenen Gäste waren Freunde des Paars oder Filmstudenten, denen echter Alkohol serviert worden ist.
- Viele Szenen konnten durch das geringe Budget und die knappe Zeiteinteilung nur einmal gedreht werden.
- Viel Lärm um nichts wurde also komplettes Geheimnis gedreht. Erst nach dem Drehschluss sind erste Bilder vom Set an die Öffentlichkeit gelangt.
Fazit
Wer Shakespeare mag, wird auch diese Interpretation lieben. Zunächst scheint alles etwas unwirklich im Schwarz-Weiß Look mit klassischen Dialogen und modernem Equipment. Schnell gewöhnt man sich jedoch an diese Situation und folgt dem spannenden Geschehen. Dabei sind Liebesgeschichten und Intrigen auch heute noch in der Form zu erleben. Die meisten Kritiker und Zuschauer beschreiben die Adaption als hervorragend. Whedon scheint dem über 400 Jahre alten Inhalt neues Leben einzuhauchen und dem Stoff eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen. Darüber hinaus glänzen die Schauspieler in sehr guten Rollen, die nahezu auf die Charaktere zugeschnitten scheinen. Manchmal ist es schwierig, den recht geschwollenen Dialogen zu folgen. Doch mit dem gewissen Sinn für Theater findet man sich schnell in das Stück ein. Alle Shakespeare- und Whedon-Fans werden an diesem Stück nicht vorbeikommen.
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